Alter Bahnhof neue Praxis

Haus der Zahnheilkunde, Alter Bahnhof wird neue Praxis, Bielefeld

Planung:2012 - 2013
Realisierung:2014 - 2015
Bauherr:

Mariam Jakubi

Team:Jörn Börner, Maggy Ehrhardt, Felix Roessl, Katharina Stünkel
Bilder:Christian Eblenkamp

Umbau und Erweiterung des Alten Bahnhofs in Jöllenbeck zu einem zahnmedizinischen Zentrum

Der ‚Alte Bahnhof’ in Bielefeld-Jöllenbeck wurde im Rahmen der Umwidmung zum ‚Haus der Zahnheilkunde’ wieder zu einem ortsbildprägenden Gebäude.
Die zentrale Straßenkreuzung erhält einen markanten Ankerpunkt. In Ergänzung des Altbaus entsteht ein modern gestalteter Anbau, der sich selbstbewusst als Zutat unserer Zeit zu erkennen gibt. In Proportion und Material tritt der Neubau in Dialog mit Vorhandenem.

Fassaden und Dach des Altbaus werden unter Bezug auf die ursprüngliche Erscheinung saniert und gestalterisch aufgewertet.

Die Baumaßnahme umfasst ca. 400 m² Altbau- und ca. 140 m² Neubaufläche.

Es entstand ein an modernsten Standards ausgerichtete Haus der Zahnheilkunde, Hierfür wurden neben 8 Behandlungsräumen ein Implantat-Eingriffsraum sowie ein eigeneszahntechnisches Labor eingerichtet.

Das Projekt wurde 2015 mit dem 1. Preis beim Deutschen Fassadenpreis in der Kategorie Historische Gebäude‘ ausgezeichnet.

Zudem erhielt es die Prämierung als eines der besten Projekte der letzten 25 Jahre.

Jurybegründung

„Das zentral gelegene Gebäude wurde ursprünglich als Bahnhof der Bielefelder Kleinbahn genutzt. Nach Aufgabe des Bahnhofs führten unterschiedlichste Nutzungen über Jahrzehnte hinweg zu einer sukzessiven Verunstaltung.

Nach dem Verkauf verfolgte der neue Eigentümer das Konzept, den Bahnhof zu erhalten und mit einem neuen Anbau zu versehen. Ziel war dabei den nunmehr als „Haus der Zahnheilkunde“ genützten Altbau sowie dessen Erweiterung wieder als stadtbildprägendes Ensemble auftreten zu lassen.

Zur Wiedergewinnung der historischen Gestaltungsmerkmale wurden die ursprünglich vorhandenen Fensterläden des Obergeschosses aus Zitate in einer weiß abgesetzten Kammputz-Struktur neu abgebildet. Der am Altbau vorgefundene Wechsel von weißen zu grauen Flächen im Bereich der Fenster sowie das Absetzen von Sockeln und Gesimsen, wurde in adäquater, sprich abstrahierter neuer Form auf den Neubau übertragen. Geradezu exemplarisch verbinden sich Alt- und Neubau auf ganz schlichte und unprätentiöse Weise.

Alle strukturellen Akzente sind reduziert auf das Wesentliche. Unterschiedliche gestalterische und handwerkliche Mittel haben beim Alt- und Neubau ihren Einsatz gefunden und trotzdem ist daraus auf exemplarische Weise ein stimmiges stadtbildprägendes Ganzes geworden.

Diese Haltung hat die Jury dazu bewogen, dieses weiß-graue Ensemble aus Altem und Neuem einstimmig mit einem 1. Preis in der Kategorie „Historische Gebäude und Stilfassaden“  auszuzeichnen.“

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